Barrett-Ösophagus

Der sogenannte Barrett-Ösophagus betrifft die Schleimhaut der Speiseröhre. Die Ursache ist eine Refluxerkrankung: Es fliesst Magensäure zurück in die Speiseröhre, weil der Schliessmuskel erschlafft oder zu schwach ist. Sofern dies über einen längeren Zeitraum hinweg geschieht, verändert sich mitunter das Gewebe im unteren Bereich der Speiseröhre.

Zehn bis zwanzig Prozent der Bevölkerung leiden unter einer Refluxerkrankung mit typischen Symptomen, wie Sodbrennen und saurem Aufstossen. Zwischen zwei und zehn Prozent der Personen mit langjährigen Beschwerden entwickeln eine Entzündung der Speiseröhre, die endoskopisch (im Rahmen einer Magenspiegelung) sichtbar ist. Oftmals ist jedoch keine entzündliche Veränderung der Schleimhaut sichtbar (sogenannte nicht-erosive Refluxerkrankung, NERD).

Eine chronische Entzündung kann Verengungen im unteren Teil der Speiseröhre mit einhergehenden Schluckbeschwerden auslösen. Oft können die Verengungen endoskopisch behandelt werden. Des Weiteren kann die chronische Exposition mit Säure (oder auch nicht-saurem Inhalt) zu einer Umwandlung der Schleimhaut in der Speiseröhre führen. Diese „umgewandelte“ Schleimhaut nennt man Barrett-Schleimhaut (benannt nach dem britischen Chirurgen Norman Barrett, 1903 -1979). Drei bis fünfzehn Prozent der Patienten mit einer Refluxerkrankung entwickeln einen sogenannten Barrett-Ösophagus (Speiseröhre mit Barrett-Schleimhaut). Dieser kann zu einer bestimmten Krebsart der Speiseröhre führen, dem sogenannten Adeno-Karzinom.

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Wichtiges zur Barrett-Speiseröhre


Risikofaktoren zur Entwicklung einer Barett-Schleimhaut

Risikofaktoren, die zur Entwicklung eines Barrett-Ösophagus beitragen sind (nebst einer langjährigen Refluxerkrankung): männliches Geschlecht, Übergewicht, Alter 50+, Rauchen, Vorkommen in der Familie und kaukasische Herkunft (weisser Hauttyp).

Die Behandlungsmöglichkeiten

Bei fehlendem Nachweis von Krebsvorstufen (Dysplasien) ist eine Behandlung nicht nötig und eine endoskopische Überwachung ausreichend (Magenspiegelung alle drei bis fünf Jahre).

Beim Nachweis von Dysplasien gibt es verschiedene Behandlungsmethoden.

In den vergangenen Jahren hat sich die sogenannte Radiofrequenzablation durchgesetzt, welche wir seit 2018 auch im Spital Limmattal anbieten: mit einem Katheter wird die veränderte Schleimhaut oberflächlich mit Strom verödet, sodass dieser Teil (mit den Krebsvorstufen) abstirbt und die ursprüngliche Schleimhaut wieder nachwächst.

Diese Methode ist sehr schonend und wird ambulant oder kurzstationär im Rahmen einer Magenspiegelung durchgeführt. Je nach Grösse des zu behandelnden Areals sind mehrere Sitzungen notwendig.

Wichtig ist, dass die Schleimhaut durch einen erfahrenen Spezialisten und mit Endoskopen mit hoher Bildqualität beurteilt wird. Unregelmässigkeiten der Schleimhaut mit möglichen Krebsformen im Frühstadium müssen zuerst endoskopisch entfernt werden (endoskopische Mukosaresektion, EMR).

Je nach Eindringtiefe des bösartigen Tumors ist eine Operation unumgänglich, sodass wir diese Fälle jeweils interdisziplinär im Rahmen des sogenannten Tumorboards mit verschiedenen Spezialisten besprechen (Chirurgie, Gastroenterologie, Onkologie, Strahlentherapie, Pathologie), um unseren Patienten die bestmögliche individuelle Therapie zu ermöglichen.

Die Erfolgsrate

In geübten Händen liegt die Erfolgschance auf eine komplette Entfernung (Eradikation) der Barrett-Schleimhaut (inklusive der Krebsvorstufen) bei circa 90 Prozent.

Medikamente beim Nachweis einer Barrett-Schleimhaut

Die sogenannten Protonenpumpeninhibitoren (PPI), welche die Säureproduktion im Magen drosseln, sollen beim Nachweis einer Barrett-Schleimhaut als Dauertherapie gegeben werden. Eine Vielzahl von Daten belegt, dass dieses Vorgehen das Risiko des Auftretens von Krebsvorstufen oder sogar einer Krebserkrankung senkt (sogenannte Chemoprävention).

Anti-Reflux-Operation

Eine Operation zur Behandlung der Refluxerkrankung unterbindet das Zurückfliessen von Magensaft und entfernt den chronischen Reiz auf die Schleimhaut. Die Barrett-Schleimhaut verschwindet durch diese Operation jedoch nicht. Es gibt Daten, dass dadurch das Fortschreiten zu Krebsvorstufen sowie zum Adeno-Karzinom möglicherweise unterbunden oder zumindest verlangsamt wird. Ob bei vorliegender Barrett-Schleimhaut eine Anti-Reflux-Operation sinnvoll ist, diskutieren wir jeweils interdisziplinär im Refluxzentrum.

Zusammenfassend werden Sie am Spital Limmattal von verschiedenen erfahrenen Spezialistinnen und Spezialisten interdisziplinär untersucht und behandelt. So um Ihnen eine optimale Therapie anzubieten.

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