Auf Visite| 11.10.2023

Adrianna Dahlhaus

DIE GRÖSSE DES LIMMI HAT ES IHR ANGETAN, EBENSO DIE HOHE DYNAMIK IM ARBEITSALLTAG.

Bei einer OP muss jeder Handgriff sitzen. Adrianna Dahlhaus über die Aufgaben einer Fachfrau Operationstechnik und die alltäglichen Herausforderungen ihres Berufs.

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Adrianna Dahlhaus: Dipl. Fachfrau Operationstechnik HF
Wer sind Sie?
Eine Frau in den besten Jahren, wie man so schön sagt (lacht). Ich bin Mutter, ich bin OP-Schwester, eine gute Freundin, eine gute Zuhörerin.
Wo wohnen Sie und wie?
In Bonstetten, in einem Reihenhaus, auf einem Hügel, mit einem kleinen und wunderschönen Garten.
Was machen Sie am liebsten, um vom strengen Alltag abzuschalten?
Ich gehe in meinen Rückzugsort – meinen kleinen, wunderschönen Garten – und gärtnere dort inmitten von Blumen, vielen Kräutern und dem einen oder anderen Gemüse. Danach entspanne ich in der Hängematte.

Wie lange sind Sie schon bei uns im LIMMI?
Seit 2009, also unterdessen seit mehr als 14 Jahren, mit einem dreijährigen Unterbruch.
Was macht eine Fachfrau Operationstechnik?
Sie unterstützt die Ärzte, sie instrumentiert, dient zu, bereitet alle Materialien für die Operationen vor und bedient die Geräte. Sie bereitet darüber hinaus den Operationssaal vor und macht nach der Operation wieder klar Schiff.

Was heisst instrumentieren?
Instrumentieren heisst: dem Operateur die benötigten chirurgischen Instrumente aushändigen, damit die Operation durchgeführt werden kann. Es bedeutet aber auch, dass man die benötigten Werkzeuge und Materialien vorher zusammenbaut und bereitlegt – und hinterher alles wieder fachgerecht aufräumt und entsorgt.

Fachfrau Operationstechnik: ihr Traumberuf?
Ich wollte schon als Kind OP-Schwester – so hiess der Beruf damals noch – werden. So gesehen ja, mein Traumberuf. Obwohl ich dennoch zuerst einen anderen Beruf erlernt hatte.
Nämlich?
Ich habe ursprünglich in Polen Krankenpflege gelernt und auch in diesem Bereich gearbeitet, bevor ich zuerst nach Deutschland und sieben Jahre später in die Schweiz gezogen bin. Hier habe ich auf dem zweiten Bildungsweg die Ausbildung zur Fachfrau Operationstechnik HF gemacht. Unterdessen bin ich ausserdem seit sieben Jahren mit Herz und Seele Berufsbildnerin.
Was ist für Sie das Spannendste an Ihrem Beruf?
Eigentlich alles! Das ist das Schöne. Wir haben eine grosse Verantwortung, denn einerseits müssen wir schauen, dass während der Operation die Umgebung wirklich steril bleibt, dazu gehört auch der fachgerechte Umgang mit Materialien, die entsorgt werden müssen. Andererseits müssen wir die verschiedenen Eingriffe ganz genau kennen. Nur so können wir zuverlässig anreichen und unterstützen. Das erfordert viel Konzentration, Fachwissen und Erfahrung.
«Wir haben eine grosse Verantwortung, denn einerseits müssen wir schauen, dass während der Operation die Umgebung wirklich steril bleibt, dazu gehört auch der fachgerechte Umgang mit Materialien, die entsorgt werden müssen.»
Und welches ist für Sie die wichtigste Eigenschaft im Beruf?
Nebst vielem anderen die Flexibilität – und die Freude an einem dynamischen Umfeld: mein Alltag ist geprägt von nicht vorhersehbaren Situationen. Je besser man allerdings grundsätzlich vorbereitet ist, umso mehr Kapazität hat man, um sich der aktuellen, sich verändernden Situation anzupassen.

Bei «Flexibilität» meine ich die Arbeitszeiten mit: wir arbeiten in vier Schichten und auch wenn es zum Beispiel bei einem Notfall länger dauert, können wir nicht einfach nach Stechuhr nach Hause gehen.
Welches sind die grössten Veränderungen in Ihrem Fachgebiet?
Das sind aus meiner Sicht vor allem technische Fortschritte. Zum Beispiel, dass man heute wo immer möglich laparoskopische Eingriffe macht, anstatt offene Operationen. Oder dass wir heute Klammernahtgeräte haben, wo wir früher Scheren, Pinzetten, Faden und Nahtmaterial benützen mussten.
Gibt es weitere Veränderungen?
Den Fachkräftemangel – den ja nicht nur das Gesundheitswesen spürt – gab es früher auch schon, in dem Ausmass, wie jetzt, aber noch nie. Wir haben zum Beispiel jedes Jahr drei Ausbildungsplätze in unserer Abteilung und bekommen kaum Bewerbungen.
Wie gehen Sie damit um?
Ich bleibe zuversichtlich, warte ab und hoffe, dass es irgendwann politische Massnahmen gibt, die greifen. Und wir nutzen viel gezielter und intensiver auch Social Media.
Wo hebt sich das LIMMI für Sie von anderen Spitälern ab?
Das LIMMI hat die optimale Grösse: wir sind trotz 1600 Mitarbeitenden immer noch ein «familiärer» Betrieb und dennoch gross genug, dass man bei uns eine sehr grosse medizinische Vielfalt vorfindet. Das macht es für mich spannend und abwechslungsreich.

Wo hat das LIMMI Verbesserungspotenzial oder -bedarf?
Ich kann nur für meinen Bereich sprechen, aber ab und zu wünsche ich mir etwas mehr Teambildung. Damit meine ich, nach der Arbeit noch kurz informell zusammenzusitzen oder etwas trinken zu gehen. Das muss nicht lange sein, manchmal genügen nur schon zehn Minuten.
Woran liegt das?
Es gibt viele Gründe. Wir arbeiten mehr als früher, alles ist schneller geworden und wenn die Arbeit getan ist, will man nach Hause. Für mich ist es nebst alledem auch eine Generationenfrage. Was ich auch verstehe: Es kommen jüngere Berufstätige nach, mit anderen Einstellungen und Bedürfnissen, wie ich sie zum Beispiel habe. Das ist eine der Herausforderungen für die Zukunft, diesen Generationen-Gap zu schliessen oder zu überbrücken.

Was wünschen Sie dem LIMMI für die Zukunft?
Ich finde die Umgebung hier, das Limmattal, so attraktiv und es wächst so stark, dass ich mir wünsche, dass das LIMMI mit seiner Region mitwächst, dass es ihm gut geht und dass es sich in diesem Zuge neue Fachgebiete erschliessen kann.

Und was wünschen Sie sich für Ihre Zukunft?
Ich wünsche mir, dass ich im LIMMI bleibe und eine zufriedene und gesunde Rentnerin werde. Aber bis dorthin dauert es noch ein Weilchen (lacht). 

Frau Dahlhaus, danke für diese spannende Einsicht in Ihr Fachgebiet. Bleiben Sie xund.

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